Donnerstag, 07.03.2013

Cu Chi Tunnelsysteme und ein kleiner Schock

Heute Morgen habe ich wieder einmal geschaut, ob bei meinen Flugzeiten eh noch alles in Ordnung ist. Antwort: NEIN! Die haben doch glatt meinen Flug von Saigon nach Frankfurt um über 9 Std. nach hinten verschoben! Na warten wir einmal, bis die Hotline von Vietnam Airlines zu erreichen ist, dann sehen wir weiter.

Nach dem Telefonat stellte sich heraus, dass sämtliche kommenden Freitagsflüge auf Samstag verschoben wurden. Daher also die Verschiebung. Gut, dann klären wir halt noch mit dem Reisebüro, wo ich die Flüge gebucht habe, wie es jetzt mit der 2. Verbindung von Frankfurt nach Linz ausschaut. Gut eine halbe Stunde später erhielt ich dann Antwort und musste leider feststellen, dass mein Aufenthalt in Frankfurt nun von ca. 2 Std. auf über 5 Std. angestiegen ist. Oh mann und ich wollte so schnell wie möglich nach Hause! Jetzt komme ich, statt wie geplant um 10:30 erst um 22:40 in Linz an. Der einzige Vorteil an der Sache ist, dass ich morgen noch einen ganzen Tag und eine ganze Nacht in Saigon habe.

Nun zum heutigen Ausflugstag:

Wir stiegen gegen 08:30 Uhr gemeinsam mit etwa 15 anderen Personen in einen der wohl bekannten Sardinen Busse, um uns nach Cu Chi zu den Tunnelsystemen kutschieren zu lassen. Natürlich, wie könnte es denn auch anders sein, haben wir auf halber Strecke eine Zwangspause in einer Manufaktur hingelegt. Habe ich schon gesagt, dass ich diese Mussveranstaltungen nicht mag!? Nach etwa 40 Minuten fuhren wir dann endlich zu den Tunnelsystemen weiter, wo ich feststellen konnte, dass ich diesmal einen anderen Abschnitt, als 2009 besuche.

Schon am  Eingangsbereich wurde mir klar, dass ich nur eine Ameise im Bau bin. Immerhin werden hier pro Tag gut und gern 1000 Touris durchgeschleust. Die Tunnel selbst waren wieder sehr interessant zu besichtigen, obwohl ich sagen muss, dass sich zwischen den beiden Standorten (2009 und 2013) nicht wirklich viel unterscheidet. Der Unterschied diesmal war, dass ich die etwa 200 Meter lange Strecke im Touristentunnel komplett durch gekraxelt bin und nicht wie 2009 mit einem halben Kreislaufkollaps W.O. geben musste.

In den dunklen Gängen der Cu Chi Tunnel: http://youtu.be/0QFvl64cRME

Trotz der horrenden Preise von gut 2 USD pro Schuß, lies es sich Shi nicht nehmen und besorgte uns 10 Schuß für das AK47, welche wir dann auch gerecht geteilt auf dem Schießplatz in den Sand schossen. So gut das AK auch ist, die hier verwendete Munition war unter jeder Kritik, da ich bei 5 Schuß sage und schreibe 5 Blindgänger dabei hatte! Soviel zum Preis/Leistungsverhältnis! Allerdings muss ich anmerken, dass die nicht funktionierende Munition sofort ausgetauscht wurde. Im Vergleich zum STG77 muss ich sagen, dass das Ak47 definitiv mehr Rums besitzt. War mal nett zum Testen, würde ich aber in dieser Umgebung nicht mehr machen. Bei einem Freischießen auf einem normalen Stand würde ich jedoch nicht nein sagen, um diesen Spaß noch einmal zu erleben.

Wieder zurück in Saigon, fuhren wir mit dem Taxi ein paar Bezirke weiter, um dort eine sehr gute Krabbensuppe zu essen. Frischer geht´s nicht! Die Krabben kommen direkt aus dem Wasserbecken in den Topf!

Zurück in den Touristenbezirk sind wir dann auf Grund der Rush Hour mit dem öffentlichen Bus gefahren. Nicht so gefährlich, wie mit einem Mopedtaxi und nicht so teuer wie mit einem normalen Taxi. Wenn man sich ansieht, was da hinter dem Bus so los war, kann man sich ausrechnen, wie es hier rund geht. Da wird schon einmal der Gehsteig als Spur Nummer 10 hergenommen, nur, um dann 10 Meter weiter erst recht wieder warten zu müssen, bis man sich einreihen kann.

Da wir heute doch wirklich noch keinen Kaffee hatten, machten wir uns schleunigst auf die Suche nach einem gemütlichen Straßenkaffee. Dies war dann auch schnell gefunden und auf Grund der 34 Grad, genossen wir gemütlich unseren Caphe Sua Da (Kaffee mit Kondensmilch und Eis).

Shi verabschiedete sich dann noch von mir, da er sich mit ein paar Freunden Treffen wollte. Kein Problem! Ich ging gemütlich durch den Park, setzte mich auf eine der zahlreichen Bänke und genoss den Ausblick auf das vor meiner Nase ablaufende abendliche Treiben. Hunderte von sportlich animierten Personen machten hier alles, was man sich nur vorstellen kann. Man glaubt es kaum! Erst nach über 45 Minuten wurde ich angesprochen ob ich nicht "Bumbum nur 30$" haben will. Nö danke bin doch nicht blöd man! Was mich eher wunderte war, daß ich 2009 keine 5 Min. sitzen konnte, ohne von Jugendlichen angesprochen zu werden, ob sie sich mit mir ein wenig unterhalten können. Dies hat heute über 2 Stunden gedauert. Dann aber war es ein sehr nettes Gespräch mit einer 25 jährigen, die doch glatt ihre Mutter, mit der sie eigentlich unterwegs war, warten lies, nur um sich mit mir zu unterhalten. Der Inhalt war im Großen und Ganzen, Familie, Urlaub, Arbeit, Beziehungsthemen (Unterschiede Europäische/Vietnamesische Männer) und natürlich der morgen stattfindende Tag der Frau. Dieser ist hier wohl so etwas, wie der 2. Valentinstag, wo sich die Männer extra was für ihre Frauen einfallen lassen bzw. überall Blumen zu kaufen sind.

So schön es auch heute war, morgen ist für mich der letzte Tag in Vietnam! Diesen Tag werde ich mit einem ausgiebigen Einkaufsbummel, gemütlichem "watching" in einem der zahlreichenden Straßenkaffee´s und natürlich mit Unmengen des leckeren Essens verbringen.

Nicht mehr lange und ich bin wieder zu Hause!

Liebe Grüße

Steff

Bilder des Tages:

http://www.flickr.com/photos/stefanpreis/sets/72157632942158982/