Samstag, 23.02.2013

4. Tag der Rundfahrt: Was für ein Tag!

Heute Morgen gab es ein in Reispaste eingeschlagenes Spiegelei, welches zu meiner Überraschung auch mit gerösteten Zwiebeln oben auf zum Frühstück sehr gut passte. Deshalb habe ich hier gleich einmal zwei verdrückt. Man muss sich ja Energie für den Tag holen *gg*

Die Tour führte uns anschließend wieder die diversen Pässe nach oben und unten, wobei wir eine absolut Mystische Landschaft vorfanden. Leider ist dies auf den Bildern durch den restlichen Hochnebel nicht so schön zu erkennen.

Bei der 1. Pause auf einer Aussichtsterrasse, waren natürlich sofort einige Kinder der Minderheiten bei uns, um Geschenke ab zu stauben. Im Gegenzug haben wir von Ihnen so einige Fotos machen können. Somit waren beide Seiten glücklich.

Es ist schon erschreckend zu sehen, wie die Minderheiten und eigentlich alle Bewohner in den ländlichen Gegenden mehr oder weniger um das Überleben kämpfen müssen. Ein ca. 4 Jahre alter Junge hat Be Na zb. erklärt, dass es in seiner Familie jeden Tag nur Reis, Suppe bzw. Gemüse gibt. Niemals Fleisch oder Fisch! Zudem werden die Kinder schon im Säuglingsalter mit auf die Felder genommen, wo sie dann mit gut 2 Jahren mit den ersten Feldarbeiten anfangen. Es ist also kein Wunder, dass diese Kinderhände aussehen, wie von einem 80 jährigem Mann.

Was man auf den Bildern hoffentlich auch erkennen kann ist, dass in dieser bergigen Gegend jeder nur erdenkliche Platz zur Landwirtschaft herangezogen wird. Da werden ganze Felsen zerbröselt, nur, um ein klein wenig mehr Platz für die Saat zu haben. Und das Beste daran ist, es funktioniert auch noch! Es wachsen Pflanzen und Gemüse an Stellen, wo man sie niemals vermuten würde.

Als die Tour weiter ging, hatten wir das Gefühl, dieser Bergkamm nimmt kein Ende mehr. Gut 30 Km sind wir mehr auf dem Berg, als im Tal gefahren und das ohne auch nur einmal auf einen anderen Berg auf zu fahren. Kein Wunder also, dass wir uns danach eine kurze Verschnaufpause gönnten. Immerhin hat es Be Na mehrfach geschafft, auf dem Sozius von Luke ein Nickerchen einzulegen. Ok, dann hauen wir uns einmal für gut 15 Min. auf die Straße. Zusätzlich konnten wir uns endlich einmal aller dicker Kleidung entledigen, da die Sonne heraus kam und es dadurch sofort heiß wurde. So macht das Biken gleich noch viel mehr Spaß!

Nach dem Mittagessen wurden wir dann selbst durch die sehr oft vorhandenen Brandrodungen geselcht. Nur gut, dass wir schnelle Maschinen haben. Nicht, dass uns der Schlachter mit etwas anderem Verwechselt!

 

Zu unserer Freude kamen wir dann wieder in einen Bereich, wo wir durch einen Felssturz verursachten Schlammbereich durften. Und wieder hat der Össi Glück! Shi rutschte aus und landete im Aus. Bei Luke ging hier leider am Bike etwas kaputt und ich hatte meinen Spaß und gab einfach nur Gas. ;-)

Na toll. Jetzt stehen wir hier im Nirgendwo und Luke´s Bike ist hinüber. Was tun also? Nun versuchen wir einmal, es die ca. 2 Km bis in die nächste „Ortschaft“ zu schleppen/schieben. Hm so ein Mist, hier geht es ja nur bergauf. Das wird wohl nichts. Ok, Strong, Be Na und ich warten hier und Shi und Luke suchen nach Hilfe. Das Warten hatte nach gut 2 Std. ein Ende, da kamen 2 Roller mit 4 Mann hoch und begrüßten uns sehr freundlich. Sie hatten zwar eine Menge an Rucksäcken dabei, aber keine Anstalten, dass sie etwas reparieren wollen. Als Luke und Shi dann zurück kamen, wusste ich auch warum. Die 4 waren zufällig in der Werkstatt und wollten uns einfach nur Gesellschaft leisten. Ok, dann warten wir halt weiter. Nur kurze Zeit später kam dann ein ausrangierter Armee Transporter, wo das Bike kurzerhand hinten rein geschoben wurde. Der Transporter fuhr das Bike dann in unserer Richtung zur nächsten Werkstatt, wo der Chef meinte: „Das bekommen wir schon wieder hin.“

Shi, Strong, Be Na und ich fuhren dann weiter zur Unterkunft und Luke wartete auf die Reparatur seiner Maschine. Ich kann nur jedem empfehlen, nie in der Dämmerung oder gar in Dunkelheit hier zu fahren. Egal, ob in der Stadt oder auf dem Land. Man sieht nichts! Die Schlaglöcher schluckt man am besten einfach hinunter, die im Blindflug ankommenden Mopeds sieht man eh erst im letzten Augenblick und von den gut getarnten Büffeln, Hunden, Ziegen, Schweinen, ja und auch Bauern gar nicht erst zu reden.

Ein Gutes hat es allerdings, dass wir heute so viel Zeit verloren haben. Morgen machen wir dann die letzten Km zum Nationalpark unsicher, um dann den Tag in diesem zu verbringen. Dafür wird der letzte Tag ein wenig anstrengender, da wir ja die heute nicht geschafften Km bzw. die Differenz zu der geplanten Strecke von morgen wieder herein bringen müssen.

Xin Chao

Steff